Goldpreis Prognose 2020: Warum der Trend noch intakt ist

Goldpreis Prognose: Der Goldpreis befindet sich in einer Korrektur. Doch die Frage ist, bleibt der Trend mittelfristig intakt? Die Analyse der Realrenditen und der Inflationserwartungen sprechen eine mehr oder weniger eindeutige Sprache.

MARKTBASIERTE INFLATIONSERWARTUNGEN BLEIBEN IN DER ERHOLUNG

In der Silberpreis Analyse von dieser Woche haben wir kurz den Zusammenhang zwischen dem Goldpreis und dem Silberpreis angerissen. Da Silber stark positiv zum Goldpreis korreliert, dürfte auch der Silberpreis langfristig von Inflations- und der Rendite-Entwicklungen von US-Anleihen abhängen.
Wir haben auch gemeint, dass die aktuelle Inflationsentwicklung, gemessen an den Konjunkturdaten, keinen Grund für hohe Inflationserwartungen hegen sollte. Doch Erwartungen der Marktteilnehmer für die nahe Zukunft stellen sich des Öfteren anders dar, als die kurzfristige oder sogar nachlaufende Entwicklung der Konjunkturdaten.

Gut erkennbar wird das an der sogenannten Break-Even Inflationsrate. Diese stellt die Differenz zwischen der Rendite für 10-jährige US-Anleihen sowie der Rendite für die um Inflationserwartungen angepassten 10-jährigen Anleihen, auch TIPS genannt.
Die Differenz stellt die marktbezogenen Erwartungen für die durchschnittliche Inflation in den kommenden zehn Jahren dar und wird in der Regel neben den umfragebasierten Erwartungen stark beobachtet. Wie im Chart unten ersichtlich, steigt die Break-Even Inflationsrate nach einer Krise in der Regel an, so auch in diesem Fall. Sie sollte sich in den Folgejahren mehr oder weniger einpendeln.

US REALRENDITEN SENDEN NOCH KEIN EINDEUTIGES ERHOLUNGSSIGNAL AUS

Wie wir wissen, stieg der Goldpreis in 2011 auf das damalige Allzeithoch an. Die Break-Even-Inflationserwartungen stiegen in diesem Jahr ebenfalls weiter an. Es ist nicht auszuschließen, dass wir eine ähnliche Entwicklung in den Inflationserwartungen zu sehen bekommen werden, doch so weit sind wir aktuell noch nicht.

Wir befinden uns noch in der ersten Phase der Erholung in der Break-Even-Inflation. Auch in 2010 fielen die Erwartungen zunächst ab, erst als die FED in 2011 weitere Maßnahmen beschloss sprangen die Erwartungen erneut an und hievten den Goldpreis in einem Ruck auf sein Allzeithoch.
Wenn wir auf die Entwicklung der Realrenditen schauen, dann fällt vor allem der Geschwindigkeitsunterschied auf.Die langfristigen Realrenditen brauchten im Zeitraum 2009-2012 teilweise sehr lange um in den negativen Bereich zu fallen, anders als in diesem Jahr. Gleichzeitig notieren in diesem Jahr die Realrenditen über alle Laufzeiten hinweg bereits im negativen Bereich.

FAZIT GOLDPREIS PROGNOSE 2020 – STABILITÄT NICHT AUSZUSCHLIESSE

Die große Frage ist, ist das Tief bereits erreicht oder sehen wir noch weiter fallende Realrenditen? Gehen wir nur nach der oben gezeigten Break-Even-Inflation auf 10-Jahre-Basis, die signalisiert, dass wir uns immer noch in der ersten Phase der Erholung befinden, könnte das Tief eventuell noch nicht drin sein. Auch ist auffallend, dass die Realrenditen zu Beginn 2013 regelrecht nach oben geschossen sind und der Goldpreis dann endgültig sein Hoch markierte.

Dieses Signal haben wir ebenfalls aktuell noch nicht vorliegen. Wir schließen aus der Analyse der Realrenditen und der Inflationserwartungen, dass man den aktuellen Goldpreis-Trend eventuell noch nicht gänzlich abschreiben sollte. Eine langfristige Top-Bildung könnte zwar, wie zwischen 2011-2013 im Gange sein, doch der Trend an sich, sowohl in den Realrenditen als auch in den Erwartungen, sprechen für mittelfristige Stabilität im Goldpreis.
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