Der Dow steigt von Rekord zu Rekord, der DAX fällt immer tiefer. Warum das so ist, erklärt Stephan Heibel in seiner aktuellen Einschätzung und Prognose zum DAX. Das die aktuellen Divergenzen ein ganz klein wenig "nervig" sind, geht an keinem Anleger vorüber. Dementsprechend klar und deutlich beginnt Stephan Heibel seine aktuelle wöchtentliche Einschätzung (Quelle: heibel-ticker.de/downloads/hts171203.pdf ):
"Verflixt und zugenäht, was soll ich Ihnen heute schreiben? Da hat der Dow Jones in der abgelaufenen Woche um 2,6% zugelegt, die 24.000 Punkte übersprungen und schreibt ein Allzeithoch nach dem anderen, während der DAX in der Woche weitgehend unverändert blieb und heute früh sogar in einen Sturzflug überging, der ihn an die 12.800 Punkte heranführte. Kann es sein, dass Deutschland kollabiert, während weltweit unzählige positive Dinge zusammenkommen? Wer hat Recht? Die deutschen Anleger oder die US-Anleger? Oder ist die Frage falsch gestellt?" - so fragt Stephan Heibel weiter und erklärt die Ursachen:
"Ja, diese Frage bringt uns nicht weiter, denn schon lange ist der DAX nicht mehr in der Hand deutscher Anleger. Internationale Anleger bestimmen das Marktgeschehen und internationale Anleger sehen aktuell offensichtlich größere Chancen im Dow Jones. In der abgelaufenen Woche konnte nicht einmal der Raketenstart von Nordkorea die US Finanzmärkte in die Knie zwingen."
Weitere Ursachen sieht Stephan Heibel beim Supply & Demand. Er schreibt:
"So findet meines Erachtens derzeit keine vernünftige Preisbildung statt, sondern es gibt Anleger, die um jeden Preis in bestimmte Aktien einsteigen wollen. Auf der anderen Seite gibt es kaum Anleger, die verkaufen. Institutionelle Anleger verkaufen ihre erfolgreichen Positionen nicht, weil sie diese zum Jahresende im Portfolio haben möchten, um vor ihren Kunden prahlen zu können, welch ein gutes Gespür sie doch hatten. Es trifft also der Zwang einiger Anleger, die entsprechende Positionen noch nicht im Portfolio haben, auf die Zurückhaltung derer, die bereits auf den Aktien sitzen. Bei geringem Handelsvolumen wird so der Preis nach oben gedrückt. Erschwerend für die wenigen Käufer am Markt kommt hinzu, dass es kaum frische Aktien gibt. Der IPO-Markt ist ziemlich inaktiv und Aktienplatzierungen (Zweitplatzierungen, Kapitalerhöhungen, ...) finden nicht statt. Das Management der Aktienunternehmen hat sich den verantwortungsbewußten Umgang mit dem Aktionärskapital auf die Fahne geschrieben und ist relativ restriktiv in Sachen Kapitalerhöhungen. Zudem schwimmen derzeit viele Unternehmen im Cash, wozu also neue Aktien emittieren? In normalen Börsenzeiten bieten solche Aktienplatzierungen für institutionelle Anleger immer wieder Möglichkeiten, große Anlagesummen zu festen Preisen unterzubringen. Vielfach haben auch diejenigen, die bereits zufriedenstellend investiert sind, eigene erfolgreiche Positionen verkleinert, um Kapital für die angebotenen neuen Aktien zu generieren. Derzeit können die Anleger, die hinterherhinken, weder frische Aktien kaufen, noch werden nennenswerte Positionen erfolgreicher Aktien auf den Markt geschmissen. Es ist wie verflixt und je näher das Jahresende kommt, desto größer wird der Druck, bestimmte Positionen zu kaufen, ohne Rücksicht auf den Preis.
Die politische Großwetterlage ist vorteilhaft für die Wall Street. Welch ein Unterschied zur Obama-Administration. Unter Obama musste man täglich mit neuen Hinternissen rechnen. Heute wird lediglich über die Abschaffung der Hindernisse diskutiert - auch Jerome Powell möchte deregulieren."
Heibel zum DAX:
"So betrachtet ergibt der heutige Ausverkauf im DAX für mich nur dann einen Sinn, wenn er von internationalen Anlegern ausgelöst wurde, die sich nicht um Bewertungsniveaus, um Gewinnentwicklung und Geschäftsaussichten einzelner Unternehmen kümmern, sondern die geopolitische Entwicklungen über Nacht in Spekulationen umsetzen."
Die Ergebnisse der DAX-Umfrage sind jeweils Montags beim Handelsblatt, online Ausgabe, nachzulesen. Anleger können selbst an der wöchentlichen Umfrage teilnehmen via Handelsblatt.com (update mit Link Montag) oder direkt via ---> goolge "AnimusX". Teilnehmer der Umfrage erhalten die Ergebnisse jeweils vorab kostenlos per email.
Auswertung der aktuellen Umfrageergebnisse gemäss Stephan Heibel:
Zitat:
"Sentiment:
Bereinigender Ausverkauf
Mit nur noch 17% (-8%) sehen immer weniger Anleger in der aktuellen DAX Bewegung noch immer einen Aufwärtsimpuls. Stattdessen wollen nun bereits 13% (+4%) einen Abwärtsimpuls erkennen, die meisten jedoch gehen von einer Seitwärtsbewegung aus (+1% auf 45%).
Das Sentiment an den Aktienmärkten ist somit neutral, von der Euphorie im Oktober ist nichts mehr übrig geblieben.
Die Kaufbereitschaft der Vorwoche ist jedoch trotz der gefallenen Kurse und trotz des gestie genen Optimismus verflogen. Nur noch 22% (-6%) wollen in den kommenden zwei Wochen Aktien zukaufen, hingegen wollen 17% (-6%) Aktien verkaufen. Mit 61% bleiben die meisten weiterhin unentschlossen. Das Euwax-Sentiment der Privatanleger notiert auf dem mit Abstand höchsten Niveau des gesamten Jahres (10,22). Privatanleger sind also überaus bullisch positioniert, sie haben sich den gesamten November durch auf long Positionen konzentriert. Damit ist jeder Anstieg des DAX vermutlich stark begrenzt, da diese long positionierten Anleger sehr schnell ihre Positionen in steigende Kurse hinein auflösen, und somit einen weiteren Anstieg dämpfen werden. Auch institutionelle Anleger, die sich über die Eurex absichern, sind nunmehr stark long positioniert (Put/Call-Ratio von 1,1 bei einem Durchschnitt von 1,5). Euwax- und Eurex-Sentiment deuten auf eine zu starke Long-Positionierung der privaten und institutionellen Anleger in Deutschland.
Ich bleibe bei meiner Auffassung, dass internationale Anleger derzeit US-Aktien bevorzugen, wie in Kapitel 02 beschrieben. Allerdings trafen deren leichte Verkäufe auf eine stark long ausgerichtete Anlegerschaft in Deutschland, die sodann flugs ihre Gewinne sicherte und dadurch den heutigen, heftigen Ausverkauf verursachte.
Ich denke, das war's vorerst. Der Druck, den ich für die US-Anleger beschrieben habe, dem zufolge Anleger zum Jahreswechsel möglichst die erfolgreichen Aktien des Jahres 2017 im Portfolio haben möchten, wird in den kommen den Tagen eher größer. Brexit-Sorgen und Zugeständnisse an die SPD für eine "stabile Regierungsbildung" werden uns noch viele Monate bzw. Wochen begleiten. Für einen nachhaltigen Ausverkauf im DAX, während die internationalen Märkte haussieren, dürfte das nicht ausreichen."
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DAX vs. DJIA, longterm:
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DAX Umfrage, Vorwoche: Bitte auf Chart clicken um facts & figures zu laden
Nota
Tadawul All Share Index startet am Sonntag mit Gap up in die neue Handelswoche:
Europe shares set to rally as Brexit, US tax plan takes center stage
All major European bourses are set to open higher, with the German DAX expected to skyrocket at the market open, up 176 points On Saturday morning, Senate Republicans managed to narrowly pass a bill to overhaul the country's tax system — providing a boost to market sentiment This week, U.K. and European Union negotiators are expected to meet and break the deadlock surrounding Brexit talks cnbc.com/2017/12/04/european-markets-investors-turn-attention-to-brexit-and-us-tax-plan.html
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DAX-UMFRAGE Anleger wollen unbedingt die Jahresendrally
Die Aussicht auf massive Steuersenkungen für Unternehmen in den USA hat am Montag den europäischen Börsen wieder auf die Beine geholfen. Zum Handelsschluss lag die Frankfurter Benchmark bei 13.058 Punkten, ein Plus von 1,5 Prozent. Zwischenzeitlich hatte das Börsenbarometer sogar 13.118 Zähler erreicht. Doch wie bereits in den vergangenen Handelstagen üblich, gab der Index nach Eröffnung der US-Börsen wieder nach. Obwohl die Indizes an der Wall Street wieder mal neue Rekordmarken erreichten. Der Euro Stoxx 50 legte 1,5 Prozent auf 3574 Zähler zu.
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DAX vs. DOW:
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AAII Sentiment Survey vom 06.12.2017
AAII Sentiment Survey: Bullish sentiment is below its historical average for the 40th (!) time this year.
Quelle: google AAII Sentiment Survey
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DAX vor 1.000 Punkte Sprung auf über 14.000 Punkte:
Bodenbildungsformation: "stealth inverted head and shoulders pattern"
Nachbörslich steigt der DAX bereits leicht über diese Trendlinie. Der Weg ist frei für einen 1.000 Punkte Sprung des DAX
Nota
DAX beendet die Woche mit einem Plus von 300 Punkten. Der Blick der meisten Trader geht unverändert nach unten.
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