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Ultrabilligflieger Wizz wächst lieber aus eigener Kraft

Der Billigflieger Wizz Air WIZZ aus Ungarn hat nach der fehlgeschlagenen Versuch der Übernahme seines größeren Konkurrenten Easyjet keine Kaufgelüste mehr. "Wir sind nicht zu Fusionen und Übernahmen gezwungen", sagte Airline-Chef Josef Varadi am Donnerstag bei einer Konferenz der Luftfahrt-Denkfabrik CAPA. Er halte immer die Augen offen, aber Wizz sei kein Kandidat dafür, sondern wolle lieber organisch wachsen, ergänzte Varadi. Easyjet EZJ, nach Ryanair der zweitgrößte Billigflieger Europas, hatte im September 2021 erklärt, ein Übernahmeangebot zurückgewiesen zu haben. Wizz Air hatte sich nicht dazu bekannt, von Insidern war aber damals zu erfahren, dass die Ungarn den Vorstoß gewagt hatten.

Wizz ist neben Ryanair RYAI derzeit die am stärksten wachsende Airline in Europa. Auch in Italien werde das Angebot ausgebaut, erklärte Varadi. Am Kauf der staatlichen, defizitären ITA Airways habe er aber kein Interesse. Die italienische Regierung suche dafür "den nächsten Dummen", aber "wir sind keine Idioten", sagte der für seine robuste Wortwahl bekannte Manager. Lufthansa LHA hatte sich um die Übernahme von ITA bemüht und könnte dabei zum Zuge kommen.

Varadi kritisierte die traditionellen Netzwerk-Airlines scharf im Hinblick auf CO2-Emissionen, die wegen deren älterer Flugzeugflotte im Vergleich zur im Schnitt nur drei Jahre alten Wizz-Flotte hoch seien. "Es sollte weniger British Airways und Lufthansa und mehr Wizz und Ryanair geben." Es stehe nicht geschrieben, dass die Traditionsairlines für immer existieren müssten.

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